Aber mit Kunst kann man auch leben
Eine Ausstellung von Mia Unverzagt in Zusammenarbeit mit Anne Hörz
28/01 - 10/03/2023
Museen und Galerien geben im Allgemeinen dem Publikum vor, was Kunst ist und wie sie präsentiert wird. Wie ist das aber im Privaten? Macht es einen Unterschied, ob die Kunst zu Hause geerbt, erworben oder selbst geschaffen wurde? Entscheidet hier jede*r selbst, was ausstellungswürdig oder was Kunst ist? Und welche Rolle spielt die Bildende Kunst überhaupt in unserem privaten Leben?
Während der Corona-Zeit etablierten sich Homeoffice und Videokonferenzen, wobei man immer wieder Einblicke in private Wohnungen bekam. Einem BASF-Mitarbeiter fiel dabei auf, dass doch einige der Kolleg*innen Kunst an ihren Wänden haben. Neugierig geworden machte er den Vorschlag, doch diese Kunst einmal auszustellen, um zu zeigen, was für unterschiedliche Werke Privatpersonen in ihren Räumen haben. Auf einen Aufruf in der Mitarbeitenden-Zeitung von BASF meldeten sich zahlreiche Personen, die Kunst daheim haben: Gekauft, Geerbt oder selbst produziert. Um deren unterschiedliche Zugangs- und Umgangsweisen mit der Kunst einzufangen und in einer Ausstellung zu präsentieren, konnte die Künstlerin Mia Unverzagt gewonnen werden. Sie besuchte und interviewte die Teilnehmenden und fotografierte die Kunst, mit der sich die Teilnehmenden in ihren vier Wänden umgeben. Das Ergebnis ist ein vielschichtiges Porträt der Bedeutung von Kunst im privaten Umfeld, das die übliche Deutungs- und Präsentationshoheit von Museen und Galerien befragt und ihr teilweise konträr entgegensteht. Die Beziehung zur Kunst in ihrer Bedeutung für das Leben der Einzelnen ist im privaten Bereich nicht weniger bedeutsam als in öffentlichen Ausstellungsräumen. Sie ist sogar viel intensiver und persönlicher, umgibt uns die Kunst zuhause doch jeden Tag über viele Jahre hinweg.
So ist Kunst nicht nur etwas für Ausstellungen und Museen, mit Kunst kann man auch leben.